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April 2003
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Haggis

Jedes Jahr, immer am 25. Januar, findet in Schottland die "Burns Nacht", der inoffizielle schottische Nationalfeiertag statt. Gedacht wird dem Geburtstag des Nationaldichters, Robert Burns (1759 -1796), der wie kein anderer Dichter weltweit so viele Verehrergemeinden hat. Zur "Burns Night" erscheinen alle Anwesenden in schottischer Nationaltracht. Zu Beginn des Abends wird traditionell eine Hühnersuppe mit Lauch gegessen. Danach wird feierlich das typischste aller schottischen Nationalgerichte - Haggis und bashed neeps (Rübenbrei) - auf einer Platte in den Raum getragen. Haggis sind Innereien des Schafs, durch den Fleischwolf gedreht, mit Nierenfett und Hafermehl gemischt, pikant gewürzt und in der Haut des Schafsmagens gekocht. Eine "Burns Night" ohne diese Mahlzeit ist absolut undenkbar. Selbst die Schotten, die im Ausland leben, werden niemals auf diese Prallwurst, selbstverständlich direkt aus Schottland importiert, verzichten. Nachdem der Haggis mit Dudelsackbegleitung hereingetragen wurde, rezitiert das Familienoberhaupt sehr kämpferisch ein Gedicht - "Ode an den Haggis" - von Robert Burns über diesen nationalen Mythos: darüber wie Haggis schmeckt, wie stark und unbesiegbar die Schotten davon werden und sticht danach die rugbyähnliche Kugel an.

Serviert wird Haggis mit Püree aus Steckrüben, Kartoffeln (tatties) und natürlich Whisky. Der lockert dann auch die Zunge für Burns Verserzählung vom tollen "Tam O`Shanter" und viele Lieder, wie das auch in Deutschland populäre: "My heart is in the Highlands, my heart is not here". In den Pubs bekommt man Haggis immer noch in der traditionellen etwas unansehnlichen Form serviert, die an die deutsche Blutwurst aus der Schulspeisung erinnert. In den besseren Restaurants werden Haggis, Steckrüben und Kartoffeln geschmackvoll angerichtet und wird somit selbst für Ausländer attraktiv.

 

 

Haggis

  Je 1 Herz, Lunge und Leber eines Schafes ,2 mittelgrosse Zwiebeln kleingehackt ,1 TL Salz ,1/2 TL Pfeffer ,1 TL Muskat ,1/2 TL Muskatblüte ,1 Becher Hafergrütze ,3 Becher feingehackter Talg ,250 ml Rinderbrühe oder Fond, 1 Ochsenblinddarm

 Überschüssiges Fett und Sehnen vom Fleisch schneiden, ev. Luftröhren entfernen.

 In einem Topf Wasser bedeckt aufkochen, Hitze reduzieren und 1 Std.köcheln.

Abgiessen und abkühlen lassen Das Fleisch feinhacken.

Mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Muskat, Muskatblüte, Hafergrütze, Talg und Rinderbrühe gut verrühren.

Die Fleischmischung in den Ochsenblinddarm stopfen. Blinddarm zurechtschneiden und die offenen Enden zubinden, dabei Platz lassen, damit sich die Mischung ausdehnen kann, sonst platzt die Hülle beim Kochen.

In einen Topf legen. Mit Wasser bedecken. Aufkochen, Hitze reduzieren und zugedeckt 3 Std. köcheln lassen.

Nicht zu stark kochen, sonst kann das Haggis platzen. Heiss mit Kartoffelbrei und Rüben servieren.