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Juli 2003
whisky-seiten

Mal was zu Schottland Teil 2

Grunddaten:
Amtssprache ist englisch (nur 1,6% sprechen noch gälisch)
Fläche: 78.789 Quadratkilometer (etwas größer als Bayern)
Waldanteil: 11%
Höchster Berg: Ben Nevis 1343m über dem Meeresspiegel
Größter See: Loch Lomond 85 Quadratkilometer
Tiefster See: Loch Ness 230m
Bevölkerung: 5 Millionen Einwohner
Mittlere Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner pro Quadratkilometer
Arbeitslosenquote: 8,5 %
Hauptstadt: Edinburgh 435.000 Einwohner
Weitere große Städte: Aberdeen 205.000 Einwohner
Dundee 173.000 Einwohner
Glasgow 700.000 Einwohner
Staatskirche: Protestantisch-presbyterianisch
Fremdenverkehr: Besucher aus England 4,5 mio. jährlich
Besucher aus Ausland 1,7 mio. jährlich (davon aus Deutschland 145.000)


Kulinarisches:
Essbares-Haggis: Feingehacktes aus Herz, Lunge und Leber eines Schafes wird in einen Ochsenblinddarm gestopft und gekocht. Wird mit Kartoffelbrei und Rüben serviert.
Hotch Potch: Lammeintopf mit Blumenkohl.
Tweed Kettle: Pochierter Lachs in Weißweinsauce.
Finnan Haddie: Schellfischstreifen in Milch-Senfsauce.
Trinkbares: Whisky-Erste Brennereien 4.Jh. n.Chr. in China und Indien, jedoch nur zur Herstellung von Parfüm und Arzneimitteln. Die Kelten bringen bei Ihren Wanderungen Destillationskunst nach Europa. 1494 ist der Schotte John Cor (ein Mönch) der erste namentlich erwähnte Brenner (Insel Islay). Beste Voraussetzungen bieten reines Wasser, Torf, gemälzte Gerste und viel Zeit. 1590 starte in Schottland der Whisky-Export. 1644 wird Whisky erstmals besteuert. Nachdem die Schotten 1707 ihre Unabhängigkeit verlieren, beginnt die Auswanderung nach Amerika und in Kentucky entsteht die erste amerikanische Brennerei mit schottischem Ursprung. 1827 erfindet Robert Stein eine kontinuierliche Brennblase, die 1831 von Aeneas Coffey verbessert und patentiert wird. Spruch: Man nehme ein kleines Land hoch im Norden mit feuchtem Klima, einer passenden Geologie und Landwirtschaft und verbinde all dies mit dem Können, der Beharrlichkeit und der Geduld der Menschen. Das Ergebnis ist schottischer Whisky.
Unterteilung in Lowlands, Highlands und Insel-Whiskys. Lowlands z.B. Glenkinchie (grasig, Zitronenaroma, Walnuß, fruchtig im Abgang), Springbank (mächtig, leicht rauchig, malzig mit leichter Sherrynote). Highlands, z.B.Balvenie (Zitrus- und Kräuternote), Dalwhinnie (malzig, Honig, Pfeffer), Clynelish (rauh, Hauch von Jod und Seetang), Macallan (Karamel, Honig, Walnuß, Schokolade). Inseln, z.B. Ardbeg (Toffee, Orangen, Zitronen, sehr rauchig), Bunnahabhain (Toffee, Ingwer, salzig und frisch wie das Meer), Laphroaig (torfig, ölig, Seetang, etwas Kokosgeschmack im Abgang), Highland Park (Heidekraut, Honig, rauchige Seeluft).
Herstellung: Geheimrezepte jeder Brennerei. Gerste wird mit heißem Wasser aufgegossen.Die Gerste keimt und Enzyme verwandeln Stärke in Zucker. Zuckerwasser läuft ab und wird in Gärkessel gepumpt, Zugabe von Hefe-der Gärprozess beginnt. Nach einigen Tagen erhält man ein starkes Bier, das destilliert wird. Die Destillation erfolgt zwei- oder dreimal in Pot Stills oder in säulenförmigen Brennblasen. Die Brennblasenform und ein langsamer Destillationsvorgang ist für den Geschmack entscheidend. Die Flüssigkeit kommt oben in die Säule und trifft auf aufsteigenden Dampf, der Alkohol aufnimmt, bevor er in den Kondensator geleitet wird. Das Destillat reift dann in Eichenfässern mindestens acht Jahre, wobei der Whisky in das Holz einzieht, der Eiche Geschmacksnuancen (deshalb z.B. Sherryfässer, Bourbonfässer oder Weißweinfässer) und Farbe entzieht und an Komplexität gewinnt. Der (Chief)-Noser entnimmt ab und zu Proben, wobei überwiegend gerochen und nicht getrunken wird. Er allein entscheidet, wann der Whisky vom Fass in die Flasche kommt.
Verkostung: Farbe-Whisky wird im Allgemeinen mit dem Alter dunkler. Aber auch die Fässer spielen eine Rolle. Bourbonfässer liefern eine rötliche Farbe. Aussehen: Lasse den Whisky im Glas kreisen. Je länger die Tränen am Rand, desto stärker der Whisky und desto reichhaltiger der Geschmack. Duft: Halte die Nase etwas über das Glas. Wie intensiv und komplex ist das Aroma ? Nicht schütteln !!!! Geschmack: Nehme zuerst einen kleinen Schluck. Wie fühlt sich der Whisky an (rauchig, ölig, scharf...)? Wie süß ist er, wie würzig? Was dominiert ? Schlucken: Wie ist der Abgang (lang, kurz)? Im hinteren Bereich des Gaumens befindet sich ein intensiver Schlüsselfaktor bei der Bewertung.
Wo verkosten: Nie in der Küche bei Küchengeruch oder in einem Zimmer voller Blumen. Vermeide Parfüm oder Rasierwasser. Wann verkosten: Die Sinnesorgane erreichen am Vormittag ihren Leistungshöhepunkt, die Vorfreude auf das Mittagessen aktiviert die Magensäfte.Wie verkosten: Gläser in Tulpenform mit Stiel. Die verjüngende Form konzentriert und bewahrt die Aromen. Zeit lassen !!!